Ramsdorf ist ein Ortsteil der
Stadt Regis-Breitingen im Leipziger Neuseenland,
im Südwesten des Landkreises Leipzig. Der Ort liegt südlich von Leipzig
(ca. 37 km) zwischen Zeitz (ca. 23 km) und Borna (ca. 16 km).
Die
Wurzeln des Ortes Ramsdorf gehen zurück auf das
Jahr 1296, als es unter dem Ortsnamen Theodericus
miles dictus de Ramvoldesdorf erstmals erwähnt wurde. Heute ist Ramsdorf durch die Eingemeindung 1999 Ortsteil der 4 km
entfernten Stadt Regis-Breitingen. Die
historische Kirche zu Ramsdorf rundet das
Gesamtbild des Ortes ab. Hinter dem Gut befindet sich ein idyllisches Waldgebiet
das zu einem gemütlichen Spaziergang einlädt. In der Nähe des Schlosses
befindet sich der Badesee Haselbach, der durch Flutung des stillgelegten
Tagebaus „Haselbach“ entstand. Mit seiner Umrandung des restlichen
Kammerforstes bietet er ein Freizeit- und Erholungsgebiet für Jung
und Alt.
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Rittergut
Ramsdorf
Bauzeit : 17. Jahrhundert, 18. Jahrhundert, 20. Jahrhundert,
Baustil: Renaissance, Barock, Historismus,
Bauherr: ???
Baumeister/Architekt: ???
Zustand : Das Herrenhaus in Ramsdorf ist saniert.
Heutige Nutzung: Wohnen
Zugang: Das Gelände des Rittergutes im Ramsdorf
ist zugänglich. Das Herrenhaus kann nicht besichtigt werden.
Beschreibung
Grundriss
: vermutlich einst unregelmäßige, offene
Gutsanlage mit frei, auf einer Anhöhe über dem Wirtschaftshof stehendem
Herrenhaus,
durch den Abbruch von
Wirtschaftsgebäuden nicht mehr vollständig erhalten, Inspektorenhaus
erhalten,
Baukörper: zweigeschossig,
neunachsig,
Fassade: Herrenhaus:
Putzfassade, stark hervortretendes Treppenhaus mit eigenwilligem Abschluss,
historistische Fassadengestaltung mit Lisenen und Putzspiegeln,
Rückseite mit Dreiecksgiebel,
Dachform: Walmdach
Geschichte
Westlich von Regis-Breitingen
liegt das altschriftsässige Rittergut. Die erste urkundliche Erwähnung war im
Jahre 1296 mit der Ortsnamenform Theodericus miles dictus de Ramvoldesdorf. Der Gerichtsbarkeit des Rittergutes
unterlagen neben dem Ort Ramsdorf auch Teile
von Berndorf und Großhermsdorf. Besitzer des Rittergutes waren vom 14.
Jahrhundert die reichbegüterte obersächsische Adelsfamilie von Weißenbach,
wovon Friedrich von Weißenbach 1391, Hans von Weißenbach, vermählt mit Anna von
Ende 1495, Conrad von Weißenbach 1494 und Hans Christoph von Weießenbach bis 1528 genannt werden. Letzter verkaufte das
Gut an den Juristen Hieronymus Panschmann, Assesor des Kammergerichts zu Speier und zuletzt der churfürstlich Sächsische Geheimrat, der bis zu seinem Tod
1595 dort lebte. 1600 erwarb das Gut Heinrich von Bünau
der Jüngere, einem vogtländischem Uradel, welches
jedoch im gleichen Jahr nach dessen Tod an Freiherr Rudolf von Bünau (der Spanier) überging. In diesen Zeiten galt Ramsdorf als Aufenthaltsort des berüchtigten Räubers Nikel List, der 1656 in Waldenburg
geboren wurde und 1674 in den Kriegsdienst trat. Danach ließ er sich als
Schenkwirt in Ramsdorf nieder, wo er bald einen Kreis
von Raubgenossen um sich sammelte. Nachdem man ihn gefangen hatte, wurde er
1699 in Celle unter schrecklichen Martern hingerichtet. Während List in dieser
Umgebung sein Unwesen trieb, erwarb1682 das Gut der Kaufmann Hans Christoph von
Braun, dessen zweite Ehefrau Anna Katharina von Bünau
war. Die Familie von Braun lebte über mehrere Generationen bis zum Jahr
1819 in Ramsdorf. Danach ging es bis 1844 an den Oekonomen Il G. Kolbe. Am 14. Februar 1854 wurde die dem
Rittergut zustehende Patrimonialgerichtsbarkeit dem Königlichen Landgericht
Borna übertragen. 1857 übernahm Alexis Peltz, der Mitglied der Ersten Kammer
des sächsischen Landtages und Sondervormund des minderjährigen Prinzen Otto
Victor Hugo Sigismund von Schönburg war, das Rittergut. Im Jahr 1900 wurde das
Gut umgebaut, womit sich seine äußere Erscheinung komplett änderte. Zu dieser
Zeit umfasste die Größe des Gutes 376 ha, davon 333 ha Felder und 7 Bauerngüter.Von 1910 bis nach 1920 war die Braunkohlewerke
AG Besitzer. 1921 endete der bis dahin selbständige Rittergutsbezirk und wurde
Teil der Gemeinde Ramsdorf. Nach dem Krieg fanden
vorwiegend Flüchtlingsfamilien dort ihre Unterkunft. Später diente das Gut als
Werksunterkunft und als Gemeindeschwesternstation. 2001 und 2013 wurde das
ehemalige Rittergut umfangreich saniert und als Mehrfamilienhaus
umfunktioniert.
Besitzer
waren:
Braunkohlenwerke AG (v. 1910-n. 1920)
Peltz (1857-n. 1889)
Kolbe (1819-n. 1844)
von Braun (v. 1682-1819)
~ Johanne Henriette Wilhelmine (v. 1819-...)
~ Johann Friedrich Gottlieb (+ 1818)
~ Hans Rudolf Heinrich (+ 1782)
~ Christoph Heinrich (+ 1743)
~ Hans Christoph (+ 1711) / Johann Theodor (17. Jh.)
von Bünau
(v. 1600-n. 1612)
~ Freiherr Rudolf (der Spanier, + 1647)
~ Heinrich (+ 1600)
Panschmann (… - 1595)
von Weißenbach
(14.Jh.-n. 1528)